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Enttäuschendes Cup-Aus

Die SR Delémont aus der Promotion League besiegt den FCSG 1879 mit 2:1. Die Jurassier schmeissen die Espen aus dem Schweizer Cup, weil sie heute in allen Belangen des Fussballs besser sind und weil St.Gallen sich nicht gegen die Niederlage wehren kann. Ein Spiel das Fragen aufwirft.

Aufreger: Delémont ist bissiger, gedanklich und physisch schneller, aktiver und mit wesentlich mehr Leidenschaft unterwegs. Vor Ablauf der Startviertelstunde erzielt sie das erste Tor. Kurz darauf gelingt den St.Gallern der einzige, flüssig vorgetragene Angriff des Nachmittags. Julian von Moos gleicht aus. Sehenswert. Mit einem Schlenzer ins weite hohe Eck. Fünf Minuten vor der Pause gehen die Jurassier erneut Führung und diesen Vorsprung bringen sie mit viel Elan, Wille und Klasse über die Zeit. Der Sieg und damit die Qualifikation für den Cup-Achtelfinal ist verdient.


Makel: Es mangelt heute an allem. Zu langsam ist das Spiel nach vorne, zu wenig entschlossen das Gegenpressing, zu wenig intensiv die Zweikampfführung, zu unpräzise das Passspiel, zu lethargisch der Gesamtauftritt und zu wenig überzeugend die Körpersprache. Leidenschaftslos, fehlerhaft, unkonzentriert. Das Cup-Aus und damit das Verpassen eines Saisonziels ist die logische Folge dieser Leistung.

Schiedsrichter: Sven Wolfensberger hat alles im Griff und leitet das Spiel souverän. Das Zeitspiel des Unterklassigen quittiert er mit langen Nachspielzeiten. Drei Minuten in der ersten, rund neun Minuten in der zweiten Halbzeit.


Fragen: Schon das Testspiel gegen den VfB Stuttgart liess einen als Beobachter ratlos zurück. Die heutige Niederlage intensiviert dieses Gefühl. Was ist los? Was läuft schief? Weshalb fehlt positive Energie? Weshalb lehnt sich die Mannschaft nicht stärker gegen das drohende Ausscheiden auf? Wo ist das begeisternde Vertikalspiel der letzten Jahre hin? Antworten auf diese Fragen können nur die Spieler, der Trainer und die Verantwortlichen geben. Am besten natürlich mit starken Leistungen auf dem Platz. Die erste Möglichkeit dazu bietet sich nächsten Samstag im Letzigrund. Dann treffen die St.Galler auf die Grasshoppers. Ein anderer Super League Vertreter, der dieses Wochenende aus dem Cup geworfen wurde.



SR Delémont – FC St.Gallen 1879 2:1 (2:1)

La Blancherie – 3'920 Fans – SR Sven Wolfensberger.


Tore: 14. François 1:0, 17. von Moos (Quintillà) 1:1, 40. Cesca 2:1.


Delémont: Oberle; Wyder, Maeder, Cesca, Baume; Achour (57. Tapé), Aboud (67. Coelho), François, Touré (92. Sylvestre); Türkes (57. Payan), Shala (67. Ukoh).

St.Gallen: Watkowiak; Zanotti, Vallci, Diaby, Okoroji (46. Schmidt); van der Venne (46. Möller), Quintillà (Cap.), Fazliji (46. Schubert), Witzig; von Moos (77. Stevanovic), Akolo (67. Geubbels).


Verwarnungen: 20. Wyder (Foul), 26. Akolo (Foul), 63. Türkes (Foul), 90. Schubert (Foul), 90. Vallci (Foul).


Bemerkungen: Delémont ohne Farine, Joliat, Casano (alle verletzt), Huber, Nsumbu, Ndiaye, Assmy, Schwendimann (alle nicht im Aufgebot). St.Gallen mit Zigi, Stanic, Sutter, Schubert, Geubbels, Karlen, Möller, Schmidt, Stevanovic (Ersatzbank) und ohne Janitzek, Görtler, Guidotti (alle verletzt), Dumrath, Nuhu, Mambimbi, Toma, Lüchinger, Krasniqi (alle nicht im Aufgebot).




Der Beste



Einzelkritik

Watkowiak: Beim zweiten Gegentor sieht er unglücklich aus. Der Ball scheint haltbar.


Zanotti: Vor dem ersten Gegentreffer verlässt er sich auf Quintillà und van der Venne, die Touré aber flanken lassen. Vor dem zweiten Gegentor verliert er Cesca aus den Augen, der freistehend zum Kopfball kommt.


Vallci: Sinnbildlich für den Auftritt des gesamten Teams ist sein Frustfoul in der 97. Minute, das ihm eine Verwarnung einbringt. Weil Schiedsrichter Wolfensberger zur siebenminütigen Nachspielzeit grosszügig nochmals zwei Minuten obendrauf gibt, ist es nicht die letzte Aktion der Partie. Hätte aber auch gepasst.


Diaby: Wirkt nervös, unkonzentriert und fällt mit etlichen ungenauen Zuspielen auf.

Okoroji: Kann sich auf der linken Seite nicht in Szene setzen und ist gegen seine direkten Gegenspieler oft zweiter Sieger. Macht zur Pause Platz für Isaac Schmidt.


van der Venne: Ist kaum zu sehen. Vor dem ersten Tor der Jurassier begleitet er den Deslberger Flankengeber aus sicherer Distanz, anstatt konsequent dazwischen zu gehen. Auch er hat nach 45 Minuten Feierabend.


Fazliji: Ist der dritte Spieler, den Peter Zeidler nach der ersten Hälfte auswechselt. Auch ihm gelingt heute wenig.

Quintillà: Bestreitet viele Zweikämpfe und ist oft am Ball. Hält dagegen. Was fehlt, sind Abschlüsse und überraschende oder schnelle Zuspiele in die Spitze. Immerhin bringt er in der zweiten Halbzeit einen Freistoss aufs Tor. Delsbergs Keeper Oberle ist aber zur Stelle.


Witzig: Hat in der Nachspielzeit die Chance zum Ausgleich. Sein Abschluss verkommt zum Rückpass. Ansonsten bleibt auch er zu oft hängen in der vielbeinigen und kompromisslos kämpfenden jurassischen Hintermannschaft.


Akolo: In der 68. Minute hat er das 2:2 auf dem Fuss. Aber auch er scheitert letztlich an Delémonts Goalie, den er mit seinem Abschluss aus rund sechs Metern zu wenig fordert.


von Moos: Der Beste.

Schmidt: Kommt wie schon gegen Lausanne nach der Pause für Okoroji. Diesmal aber ohne, dass er viel Wirkung erzielen könnte. Verdribbelt sich oder passt zu ungenau.


Schubert: Spielt die zweite Halbzeit hinter den Spitzen, ohne echte Torgefahr kreieren zu können.

Möller: Bildet zusammen mit Akolo nach der Pause die Sturmreihe. Zu überzeugen vermag er nicht.


Geubbels, Stevanovic: Werden im Verlauf der zweiten Halbzeit ebenfalls noch eingewechselt. An der enttäuschenden Niederlage können auch sie nichts mehr ändern.



Stimmen zum Spiel





Bilder zum Spiel

Fotos: Franz Schefer







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