Vor der Winterpause stehen in der Super League noch vier Runden an. St.Gallen nimmt diese am Sonntag um 16:30 Uhr im St.Jakob-Park gegen den FC Basel in Angriff.
Länderspielpause: Nachdem sich das Schweizer Nationalteam mit Ach und vor allem viel Krach für die Euro 24 in Deutschland qualifziert hat, geht es am Mittwoch noch um die Frage, in welchem Topf sich ihr Los befindet, wenn die EM-Gruppen bestimmt werden. Murat Yakin hat nach dem 1:1 gegen den Kosovo im SRF bereits angekündigt, dass er jene Spieler einsetzen werde, die noch nicht so oft ein Fussballfeld mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust betreten haben. Selbstverständlich werde trotzdem auch in Rumänien auf Sieg gespielt. Doppelbotschaft at it's best. Es tut gut, sich so schnell wie möglich wieder auf den Club-Fussball konzentrieren zu können. Der Nati und den Protagonisten des SFV zuzuschauen, ist in diesen Wochen viel eher mit Fremdscham oder Schadenfreude verbunden, denn mit Begeisterung für den Schweizer Fussball.
Der Gegner: Fremdscham und Schadenfreude. Das fällt einem in dieser Saison auch ein, wenn man an den FC Basel denkt. Während mehr als zehn Jahren, war der FCB das Aushängeschild der Super League. Ein hervorragend, umsichtig, souverän und erfolgreich geführter Verein, der bestens integriert war in der drittgrössten Schweizer Stadt und ihrem Umland. Die Basler Heimstätte, der St.Jakob-Park war für viele Gegner uneinnehmbar. Selbst europäische Grössen wie Manchester United, Liverpool oder Bayern München bissen sich an den Baslern im Joggeli die Zähne aus. Von diesem Glanz sind nur noch Erinnerungen übrig. Aktuell befindet sich der FCB auf dem letzten Platz, hat mit Fabio Celestini bereits den dritten Trainer an der Seitenlinie und lokale Fussballkenner wie der Basler Zeitungsjournalist Oliver Gut rechnen damit, dass sich der FCB bis zum Ende der Saison im Abstiegskampf befinden werde. Natürlich hat auch das Betrachten eines Niedergangs aus sicherer Distanz seinen Reiz – besonders wenn er während Jahren so offensichtlich fehlerhaft, so öffentlich und von ganz oben orchestriert wird. Für den Schweizer Fussball ist der Grössenverlust des FC Basel genau so wie die lamentable Situation des Nationalteams aber zu bedauern.
Die Espen: Peter Zeidler und sein Team nutzten die zweiwöchige Meisterschaftspause für intensive Trainings, einen Testspielsieg gegen Wacker Innsbruck und ein freies Wochenende für jene, die nicht mit ihren Nationalteams unterwegs sind. Goalie Zigi kämpft mit Ghana um die Qualifikation für die WM 2026. Mattia Zanotti spielt mit der U21 Italiens gegen San Marino und Irland. Die Gegner von Serbiens U21 heissen England und Luxemburg. Mihailo Stevanovic feiert dort sein Début. Und auch Albin Krasniqi kann sich über sein erstes U21 Natiaufgebot freuen. Er wird morgen dabei sein, wenn die Schweiz in Neuchâtel auf Rumänien trifft. Erfreuliches zu berichten gibt es auch von der Verletztenliste. Sowohl Lukas Görtler, als auch Christian Witzig und Abdoulaye Diaby trainieren wieder mit der Mannschaft. Ob sie am Sonntag im St.Jakob-Park im Kader stehen können, wird Cheftrainer Zeidler an der Medienkonferenz vom Freitag oder nach dem Abschlusstraining am Samstag bekannt geben.
Die Prognose: Das Joggeli ist den St.Gallern das liebste Auswärtsstadion. In keiner anderen Arena ausser dem heimischen kybunpark haben die Espen in den vergangenen Jahren mehr Punkte gewonnen. Von den letzten elf Direktbegegnungen auf Basler Boden verlor der FCSG lediglich zwei. Fünf Mal ging er als Sieger vom Platz. Vieles spricht also auch am Sonntag für Punkte. Wir tippen auf einen St.Galler 2:1 Sieg.
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