Das dürfte es gewesen sein
- gruenweiss.sg
- vor 4 Tagen
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Aktualisiert: vor 4 Tagen
Ein 1:1 in Luzern ist nichts Verwerfliches. Es wären aber drei Punkte gefordert gewesen. Das gelingt dem FCSG nicht. Und das hat seine Logik.

Aufreger: Kaum ist die Partie angepfiffen, liegen die St.Galler bereits hinten. Die gesamte Hintermannschaft schläft sich in die Partie und kassiert im St.Galler Pyronebel den frühen Gegentreffer. Die Reaktion darauf ist positiv. Sieben Minuten später schiesst Akolo nach schöner Vorarbeit von Witzig den Ausgleich.
Makel: Der FCSG spielt eine gute erste Halbzeit. Zur Pause kommt der Gedanke: Heute könnte es zum Sieg reichen. In der zweiten Halbzeit spürt man schnell, dass die Mannschaft in dieser Verfassung, in dieser Zusammensetzung zu keinem Effort fähig sein würde. Ihr fehlt es an Ausstrahlung, an innerer Kraft, an spielerischer Klasse. Es fehlen auch Ausnahmekönner, herausragende Figuren, die Überraschendes herbeiführen können. Offensiv wirken die St.Galler vor allem in der zweiten Halbzeit harmlos.
skurril: Da spielt man um seine letzte Chance, um drei Punkte und Zigi spielt beim Stand von 1:1 auf Zeit… Die letzte Chance der Partie hat der Gegner.
Gegner: Die Luzerner wirken nicht unwiderstehlich. Ihr Energielevel ist tiefer als in den vergangenen zwei Partien. Sie zeigen aber ordentliches Handwerk und das reicht, um die St.Galler in Schach zu halten.

Luzern – St.Gallen 1:1 (1:1)
Tore: 2' Villiger 1:0, 9' Akolo 1:1
Luzern: Loretz; B.H. Freimann, Knezevic, B.M. Freimann (90' Löfgren); Dorn, Stankovic, Beloko, Dantas (46' Ciganiks); Spadanuda (60' Rrudhani), Villiger, Klidje (61' Grbic)
St.Gallen: Zigi; Ambrosius, Stanic, Vallci; Vandermersch, Quintilla (67' Toma), Daschner, Okoroji; Witzig (83' Faber), Geubbels (67' Nsame, 74' Cissé), Akolo (67' Csoboth)
swissporarena: 11'790 Zuschauer
SR: Fähndrich; Maire, Hartmann

Einzelkritik
Zigi Da ist einmal eine misslungene Faustabwehr. Eine erfolgreiche 1:1- Situation gegen Rrudhani. Er hat einen ruhigen Abend.
Vallci Steht beim 0:1 zu weit vom Torschützen weg. Der Schuss geht ihm durch die Beine ins Tor. Er agiert immer wieder zu zögerlich. Hinkt seiner Form hinterher.
Stanic Spielt ruhig, abgeklärt – ist in Form und hat in den letzten Monaten an Ausstrahlung gewonnen. In der zweiten Halbzeit misslingt ihm die eine oder andere Abwehr – oder Ballaktion zu viel.
Ambrosius Der beste St.Galler Verteidiger. Er gibt seinen Gegnern keinen Millimeter, ist hart, fair und höchst aufmerksam.
Okoroji Lässt sich zu leicht locken vor dem 0:1. Von ihm ist im ganzen Spiel nicht viel zu sehen.
Daschner Man wünschte sich von ihm eine höhere Passquote und in den Zweikämpfen agiert er zuweilen zu wenig zupackend – es wirkt teils etwas alibihaft. Dass er am Ball etwas kann, deutet er immer wieder an. Wirkung erzielt er dabei zu wenig.

Quintillà Setzt offensiv nicht viele Akzente. Zeigt sich bemüht und macht insgesamt einen ordentlichen Match.
Vandermersch Verliert zu Beginn zu viele Zweikämpfe. Auch den einen im Mittelfeld vor dem 0:1. Ansonsten gefällt seine Körpersprache. Er scheint einer derjenigen, denen ein Sieg tatsächlich am Herzen liegt.
Akolo Seine Leistung beim 1:1 ist es, den Ball nach der Hereingabe von Witzig in Ruhe zu verwerten. Er tut das richtig gut, indem er den Ball noch auf den anderen Fuss nimmt und einschiebt. Ansonsten kommt zu wenig.
Geubbels Sein Tor nach 25’ wird wegen Offside aberkannt. Den einen oder anderen Freistoss holt er raus. Torgefahr verströmt er nicht. Und trotzdem: als er ausgewechselt wird, fragt man sich, wer nun noch treffen könnte.
Witzig Setzt sich vor dem 1:1 auf der Seite durch und passt scharf zur Mitte, wo Akolo verwerten kann. Ihm gelingen immer wieder gute Eins - gegen - Eins - Situationen.
Toma Ersetzt Quintillà. Ohne Wirkung.
Csoboth Ersetzt Geubbels. Einmal mehr wirkt er wie ein Einzelsportler. Ohne Bindung zum Team.
Nsame Ersetzt Akolo. Bei seiner ersten Aktion fehlt ihm der direkte Zug zum Tor. Dabei verletzt er sich auch noch.
Cissé Ersetzt Nsame.

Stimme zum Spiel
Bild: Franz Schefer
Ton: Ralph Weibel
Text: James Wehrli
Redaktion: Marc Baumeler
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